Stolperstein 15 für Lydia Schönfeld Jg. 1922
Erarbeitet von der „Evangelischen Jugend Obernkirchen“ http://jugend@kirche-obernkirchen.de
Lydia Schönfeld wurde am Donnerstag den 6.7.1922 im Haus Rösehöfe 7 geboren, heute Sülbecker Weg 19. Sie wuchs dort auf mit ihren Eltern Max und Frieda Schönfeld und der Familie ihres Onkels Martin und Frieda Schönfeld mit Sohn Manfred.
Lydia blieb mit ihrer Familie nach der Ausreise der Familie Martin Schönfeld nach Argentinien noch bis ins Jahr nach der Reichsprogromnacht im Haus wohnen. Ein halbes Jahr vor ihrer eigenen geplanten Ausreise wurden sie aus dem Haus geholt und 1939 in ein sogenanntes „Judenhaus“ nach Steinbergen gebracht. Steinbergen gehörte, wie auch die selbstständige Gemeinde Rösehöfe, zu Schaumburg Lippe.
Dort wurde Lydia mit ihrer Familie am 10.12.1941 abgeholt und von Bielefeld aus am 13.12. in das Ghetto in Riga transportiert. Sie wird dann später weitergebracht in das Konzentrationslager Stutthof wo sie angeblich am Sonntag dem 1.10.1944 stirbt. Offiziell für Tod erklärt wird sie am 8.5.1945.
Was das Ghetto in Riga für eine 19jährige Frau bedeutet hat, können wir uns als Jugendliche heute nicht vorstellen. Ein Leben in Unterdrückung in Obernkirchen ist schon schwer vorstellbar. Was danach kam, übersteigt wohl die Vorstellungskraft von uns allen.
In das Ghetto Riga wurden 24.606 Juden aus dem deutschen Reich gebracht. 4.500 wurden gleich bei der Ankunft erschossen. Um Platz für die restlichen 20.000 zu schaffen wurden innerhalb von 2 Tagen 27.000 lettische Juden erschossen.
Im Konzentrationslager Stutthof waren 110.000 Menschen eingesperrt und etwa 65.000 wurden ermordet. Über 10.000 wurden danach auf Todesmärsche geschickt. Da das Lager über 39 Außenlager verfügte, ist der weitere Verlauf unklar.
Eines aber, ist für uns klar und eindeutig: wir wollen immer wieder an die Betroffenen erinnern, heute und in Zukunft. So etwas darf niemals wieder geschehen.
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